Referenten
Benedikt Loderer, Stadtwanderer
Erblast der Moderne
Benedikt Loderer schickt voraus: „Der erste Mensch erwacht und entdeckt die Welt, genauer, den Zwischenraum. Auf einer Reise durch die Geschichte von Babylon bis Berlin durchwandert er ihn und kommt so um 1920 in der Moderne an. Dort stellt er fest: Modern sein heisst einsam sein, isoliert, autistisch. Warum, weil der Zwischenraum abgeschafft wurde. Das ist die Erblast der Moderne, die wir tragen müssen, sie schuf, woran wir kauen, die Agglomeration.“
Thomas Fuchs, Historiker
Fresken als Zeitzeugen von Flüchtlingen
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die leer stehende Fabrik am Rotbach ein erstes Mal für Wohnzwecke genutzt – als sogenanntes Quarantänelager für internierte Militärpersonen und zivile Flüchtlinge. Fresken in einzelnen Räumen der Fabrik zeugen noch immer davon. Dank einem sehr bemerkenswerten Erinnerungsalbum, das vom tschechischen Zeichner und Autor Vladimír Babula und seinem Fluchtkollegen Franta Hanák begonnen wurde, kennen wir seit kurzem viele der kurzzeitigen Bewohnerinnen und Bewohner. Das Album bildet den Ausgangspunkt für eine Einführung ins Frühjahr 1945, in dem Millionen Leute unterwegs waren auf der Suche nach einem neuen Zuhause.
Hans-Ruedi Beck, Leitung Denkmalpflege Appenzell Ausserrhoden
Farbe als Merkmal der Ordnung
Über das Zusammenspiel der Farben an den Häusern in Appenzell Ausserrhoden
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